Aufbaukurs Systemische Therapie und Beratung

Ziele und Inhalt

Diese Weiterbildung gliedert sich in zwei aufeinander aufbauende Abschnitte und bietet die Möglichkeit, einen Abschluss als „Systemische(r) Berater* (in Teil I)“ und zusätzlich einen Abschluss als „Systemische(r) Therapeut*in (Teil II)“ zu erwerben und diese durch den Dachverband „Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie“ (DGSF) zertifizieren zu lassen.

In Teil I werden Theorie, Grundhaltungen und systemische Techniken anhand von Beratungs- und Therapieprozessen aus den unterschiedlichen Arbeitskontexten der Teilnehmer*innen vermittelt. Teil II fokussiert sich auf zentrale Aspekte des Beziehungserlebens und -gestaltens innerhalb des Klientensystems und therapeutischen Systems. Ein systemisches Verständnis für Symptombildungen und spezifische Störungsbilder sowie die entsprechenden therapeutischen Ansätze werden vermittelt.

Wir verstehen Beratung und Therapie als zwei Hilfesysteme, zwischen denen es kein striktes Entweder – Oder gibt. Vielmehr kommen sie in vielen psychosozialen Kontexten gleichzeitig als sich ergänzende und überlappende Hilfsangebote vor. Deshalb wird der Aufbaukurs „Systemische Beratung und Therapie“ nicht in zwei getrennten Weiterbildungsgängen, sondern in einem gemeinsamen Aufbaukurs angeboten, in dessen Zentrum die Entwicklung der eigenen Therapeutenpersönlichkeit steht.

Zielgruppe

Diese Weiterbildung ist geeignet für Ärzt*innen, Psycholog*innen, Sozialpädagog*innen und -arbeiter*innen, Heilpädagog*innen und Fachleute aus verwandten Berufen, die in ihrem psychosozialen Arbeitsfeld beratend und / oder therapeutisch mit Einzelnen, Paaren, Familien oder anderen Systemen arbeiten.

Teilnahmevoraussetzungen für den Aufbaukurs

Grundkurs „Paar- und Familientherapie/ Systemische Kompetenz“ des FFAK oder eine äquivalente systemische Weiterbildung eines anderen Institutes im Umfang von ca. 120 Unterrichtseinheiten

Hochschul- oder Fachhochschulabschluss mit sozial-/ humanwissenschaftlicher Ausrichtung oder ein qualifizierter Berufsabschluss (mind. 3-jährige Berufsausbildung) im psychosozialen Bereich

Die Weiterbildung ist berufsbegleitend und setzt die Möglichkeit zur Umsetzung des Gelernten in der eigenen beruflichen Praxis voraus.

In einem persönlichen Vorgespräch werden Erwartungen und Ziele der Teilnehmer mit den Bedingungen und Angeboten der Weiterbildung abgeglichen.

Struktur und Umfang

Der Aufbaukurs gliedert sich in zwei Abschnitte und umfasst neben den Kursblöcken zu unterschiedlichen Schwerpunktthemen die kursbegleitende Supervision, familienorientierte Selbsterfahrung und Intervision in der Peergruppe. Zum Erhalt eines Abschlusszertifikats ist darüber hinaus die Teilnahme an einem abschließenden Kolloquium erforderlich.

Teil I umfasst:

8 aufeinander aufbauende Kursblöcke (freitags und samstags von 9.00 – 18.00 Uhr)

Supervision 12 x 3 UE fortlaufende SV in fester SV-Gruppe

3 SV-Tage (samstags 9.00 – 18.00 Uhr)

2 x 3 Tage Selbsterfahrung

Intervision in festen Peergruppen

Eine Wahlveranstaltung aus den zusätzlichen Veranstaltungen des FFAK

Teil II umfasst

5 curricular festgelegte Kursblöcke (freitags und samstags von 9.00 – 18.00 Uhr)

Supervision 12 x 3 UE fortlaufende SV in fester SV-Gruppe

2 SV-Tage (samstags 9.00 – 18.00 Uhr)

3 Tage Selbsterfahrung

Intervision in festen Peergruppen

Eine Wahlveranstaltung aus den zusätzlichen Veranstaltungen des FFAK

Supervision

  • weiterbildungsbegleitend in festen Gruppen à 7-8 Teilnehmer*innen in 4-6 wöchentlichem Abstand durch eine(n) konstante(n) Supervisor*in
  • 3 bzw. 5 zusätzliche Supervisionstage in der Gesamtgruppe mit wechselnden Supervisor*innen
  • Die Supervision findet anhand von Falldarstellungen, Videoaufnahmen oder auch in Live-Supervisionen statt.
  • Die zum Zertifikat führenden Kolloquien finden nach Abschluss von Teil I bzw. Teil II der Weiterbildung in der Gruppe statt und werden als Supervisionsstunden angerechnet.

Selbsterfahrung

Die familienorientierte Selbsterfahrung findet in 3tägigen Seminaren in einem Tagungshaus außerhalb von Freiburg mit der Gesamtgruppe statt. Im Mittelpunkt steht die Reflexion der eigenen Werte, Normen und Verhaltensmuster vor dem Hintergrund der persönlichen Familiengeschichte. Ziel ist es dabei, die Aufmerksamkeit für die eigenen Muster zu schärfen und einen guten Zugang zu den eigenen Ressourcen zu entwickeln.


Intervision

Die Kursteilnehmer bilden Intervisionsgruppen, in denen die Inhalte der Kurswochenenden vor- und nachbereitet werden und die für kollegiale Fallbesprechungen genutzt werden.

Abschluss / Kolloquium und Anerkennung

Der FFAK Aufbaukurs Teil I und II ist von der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie ( DGSF e.V. ) anerkannt und hat damit bundesweit einen hohen Stellenwert.

Grund- und Aufbaukurs Teil I können mit dem Zertifikat „Systemische(r) Berater*in“ des FFAK abgeschlossen werden, womit die Anerkennung als „Systemische(r) Berater*in DGSF“ https://www.dgsf.org/zertifizierung/dgsf/zertifizierung-richtlinien/richtlinien-beratung beantragt werden kann.

Für die Zertifizierung Systemische(r) Berater*in müssen folgende Leistungen erbracht werden:

  • Teilnahme an allen o.g. Weiterbildungsbausteinen
  • 70 kurz dokumentierte Beratungs- bzw. Behandlungsstunden während der gesamten Weiterbildung (Grund- und Aufbaukurs)
  • 80 UE Intervision während der gesamten Weiterbildung (Grund- und Aufbaukurs)
  • Ausführliche Dokumentation von 3 abgeschlossenen Beratungs- bzw. Therapieprozessen, von denen 1 Prozess mindestens 5 Sitzungen umfasst
  • 1 Live-, Video- oder Audiosupervision
  • Teilnahme an einem Abschlusscolloquium, in dem ein Beratungs- bzw. Therapieprozess ausführlich dargestellt wird.

Grund- und Aufbaukurs Teil I und II können mit dem Zertifikat „Systemische(r) Therapeut*in“ des FFAK abgeschlossen werden, womit die Anerkennung als „Systemische(r) Therapeut*in DGSF“ erworben werden kann.

Für diese Zertifizierung müssen folgende Leistungen erbracht werden:

  • Teilnahme an allen o.g. Weiterbildungsbausteinen
  • 200 dokumentierte Beratungs- bzw. Behandlungsstunden während der gesamten Weiterbildung (Grund- und Aufbaukurs)
  • 100 UE Intervision während der gesamten Weiterbildung (Grund- und Aufbaukurs)
  • Dokumentation von 4 abgeschlossenen Therapie- bzw. Beratungsprozessen, von denen einer mindestens 10 Sitzungen umfasst
  • mindestens 2 Live-, Video- oder Audiosupervisionen
  • Teilnahme an einem Abschlusskolloquium, in dem ein Beratungs- bzw. Therapieprozess ausführlich dargestellt wird.

Die Weiterbildung ist von der Landespsychotherapeutenkammer bzw. der Landesärztekammer zertifiziert, die Teilnehmer erhalten bei Bedarf Weiterbildungspunkte.

Kosten
  • Aufbaukurs Teil I mit Zertifikat ‚Syst. Berater*in’. :5600,- € (inklusive Supervision, Selbsterfahrung und Wahlveranstaltungen)
  • Aufbaukurs Teil II mit Zertifikat ‚Syst. Therapeut*in’ : 3600,- € (inklusive Supervision, Selbsterfahrung und Wahlveranstaltungen)

Ermäßigung:

  • Gesamtbuchung bei Anmeldung von Teil I u. II mit Ziel Zertifizierung ‚Systemische(r) Therapeut*in‘ : 8700,- €

Die Teilnahmegebühren werden in halbjährlichen Raten fällig.

Die Übernachtungs- und Verpflegungskosten für die 2 bzw. 3 jeweils dreitägigen Selbsterfahrungsblöcke in einem Seminarhotel außerhalb von Freiburg müssen zusätzlich von den Teilnehmer*innen bezahlt werden.

Für die Beantragung des DGSF Zertifikats fallen noch zusätzlich Kosten (bei der DGSF) an.

Dozent*innen

Die Teams der FFAK – Dozent*innen werden in jedem Jahr neu zusammengestellt.